Hilfsmittel im Yogasana Yoga

Hilfsmittel im Yoga

Wozu überhaupt Hilfsmittel?

Der Einsatz und die Perfektionierung von Hilfsmitteln im Hatha-Yoga geht im wesentlichen auf B.K.S. Iyengar, den Begründer des Iyengaryogas, zurück. Auch im Yogasana Yoga (früher hieß dieses: In der Tradition von B.K.S. Iyengar) werden Hilfsmittel regelmäßig eingesetzt. 
Nach Eyal Shifroni, einem sehr erfahrenen Iyengar-Yoga- Lehrer, dienen sie dazu:
  • Haltungen zu üben, die der/die Übende ohne Hilfsmittel nicht oder nicht sinnvoll ausführen könnte
  • die Asanas in der korrekten Ausrichtung (Alignment) einzunehmen
  • ein vertieftes Verstehen und Lernen im Yoga zu ermöglichen, z. B. in dem sie die Körperwahrnehmung unterstützen
  • ein längeres Verweilen in den Haltungen sicher zu stellen, so dass deren Nutzen klarer und tiefer erfahren werden kann
    (eigene sinngemäße Übersetzung aus dem Englischen, Quelle: Shifroni, Eyal: A Chair for Yoga, Indroduction, Second Edition, 2013, weiterführende Informationen auch bei: Shifroni, Eyal: Props for Yoga Volume III, Indroduction).
Hilfsmittel erweitern also das Übungsspektrum, gerade auch für Anfänger, sie ermöglichen und vertiefen Wahrnehmungen, die das Erlernen der Haltungen erleichtern. Diese Wahrnehmungen können im Ideal später auch in ungestützten Haltungen erfahrbar werden. Neben dem Einsatz im Unterricht sind Hilfsmittel somit (auch) ein Mittel des Selbststudiums, die eine zielgerichtete Reflektion der Haltung, auch die Beantwortung von Fragen, die die Übenden sich stellen (z.B. bin ich hier gerade eingerichtet etc.) erlauben. 
Damit ergänzen und komplettieren Hilfsmittel die Hinweise der Yogalehrerin.

Und 'sinnvolles Üben' bedeutet auch, gesundes Üben, ein Üben das dem eigenen Körper, den eigenen Einschränkungen, dem eigenen Alter angepasst ist. Manche Haltungen wie der Schulterstand sind ohne Hilfsmittel nicht gesund zu üben. Umgekehrt bedeutet ein Anpassen an den eigenen Körper auch, dass bei steigender Kraft, Beweglichkeit und Können so manche Unterstützung wieder überflüssig wird und dann auch nicht mehr eingesetzt werden sollte.
In diesem Spannungsfeld bewegt sich der der Einsatz von Decken, Blöcken und Co.. 

Hilfsmittel und ihre Anwendung- einige Beispiele

Matten

Matten sind ein so üblicher, unverzichtbarer Bestandteil des Yoga, dass sie kaum als Hilfsmittel wahrgenommen werden. Im Yogasana-Yoga übt man auf festen, rutschfesten, nicht zu dicken Matten. Dünne faltbare Matten können zudem noch für andere Zwecke eingesetzt werden:

  • gerollt als feste Unterlage für die Ferse um den Stand zu verbessern, oder für die Leiste, um die Dehnung zu unterstützen
  • als rutschfeste Unterstützung auf dem Yogastuhl
  • als weiche aber feste Unterlage für Umkehrhaltungen, z.B. für Pinca Majurasana, die Pfauenfeder


Decken

Decken sind als überall verfügbare Alltagsgegenstände leicht erhältliche Hilfsmittel. Um im Yoga gut einsetzbar zu sein sollten sie groß, fest und gut faltbar sein. Geeignet sind also auch große Badetücher. Weniger geeignet sind flauschig-kuschlige Ausführungen...

Eingesetzt werden Decken als

  • weiche Sitzunterlage, dies ist gerade bei Vorbeugen günstig da sie sich dem Gesäß anpassen
  • als Kopfunterlage im Liegen oder bei Vorbeugen für die Stirn
  • als Unterstützung des Brustkorbs bei liegenden Pranayamas, Atemübungen, regenerativen Haltungen oder für Dehnungen


Blöcke

Blöcke gibt es in verschiedenen Ausführungen sowohl vom Material als auch von den Abmessungen. Am gebräuchlichsten sind leichte Korkblöcke, gefolgt von den schwereren Holzblöcken, auch verschiedene leichte und feste Schaumstoffblöcke sind üblich.

Blöcke sind so vielfältig einsetzbar, dass dies hier nur eine kleine Auswahl darstellt, als

  • klare Sitzunterlage für das Gesäß unterstützen sie hier die Beckenaufrichtung und erlauben eine genaue Wahrnehmung auch der knöchernen Beckenstruktur,
  • als stabile Unterlage für die Hände ermöglichen sie den aufrechten Sitz oder das Einnehmen von Balancehaltungen (Ardha Candrasana), oder unterstützen bei vorbereitenden Übungen die Länge im oberen Rücken,
  • als Unterlage für den Rücken unterstützen sie die Dehnung des Brustkorbs und Weitung der Atemräume etwa in der Rückbeuge aus Virasana, dem Heldensitz.

Wählt man sich seine Blöcke, ist es wichtig, sich klar zu machen, für welchen Zweck man die Blöcke wünscht. Leichte Blöcke sind oft universeller einsetzbar als Holzblöcke, Holzblöcke können mit ihrem Gewicht auch für Beschwerungen von Körperteilen genutzt werden und die Größe des eigenen Körpers, der eigenen Füße und Hände beeinflusst auch, welche Blöcke besser passen.


Gurte

Fast so vielfältig nutzbar wie Blöcke sind Gurte. Eingesetzt werden sie  zum einen, um die Reichweite der Hände zu erhöhen, andererseits für viele regenerative Haltungen, um das Loslassen zu fördern. In

  • Vorwärtsstreckungen oder Dehnungen der Beinrückseiten ermöglichen sie das Erreichen der Füße,
  • verbinden in Schulter-/Armdehnungen die Hände, z.B. bei Ghomukasana, dem Kuhmaul oder bei Marichyasana I
  • und erleichtern die Dehnung und Entspannung etwa in Viparita Karani oder Supta Baddha Konasana.
  • Darüber hinaus werden sie häufig für Partnerübungen eingesetzt, um Übungen leichter zu machen - etwa Adho Mukha Svanasana - oder den Fokus auf eine bestimmte Körperregion in einer Haltung zu lenken.

Stuhl /Yogastuhl

Stühle können, ähnlich wie Blöcke, als Unterlage für Hände oder Gesäß genutzt werden - und hierfür ist jeder standfeste Stuhl ohne Seitenlehnen geeignet. Yogastühle sind belastungsfähige Metallklappstühle, deren Lehne nur aus einem weiten Bügel besteht. Dadurch können Sie darüber hinaus für

  • gestützte Rückwärtstreckungen
  • als Kopf- oder Handunterlage bei Vorwärtsstreckungen, oft im Zusammenhang mit anderen Materialien
  • oder als Unterstützung in Balancehaltungen genutzt werden

um nur einige Beispiele zu nennen.


Yogabolster

Bolster sind längliche mehr oder weniger feste Stoffrollen. Diese sind je nach Ausführung mit Baumwolle, Kapok, Wolle oder Spelzen gefüllt. Das Füllmaterial, Art und Menge, bestimmen die Festigkeit und damit wie gut sie für verschiedene Einsatzbereiche geeignet sind. Die Länge des Bolsters sollte an die eigene Rückenlänge angepasst sein.
Bolster werden vorwiegend in regenerativen, gestützten Haltungen verwendet, dienen also oft dem besseren Loslassen. Auch im Yoga für bestimmte Zielgruppen, etwa in der Schwangerschaft, erweitern sie sehr die Möglichkeiten eines stärkenden Übens. Beispiele sind

  • verschiedene Rückbeugen, etwa Supta Baddha Konasana oder Supta Virasana
  • in Vorbeugen als Unterstützung von Stirn oder Brustkorb,
  • als Unterstützung der Schultern, für den gestützten Schulterstand

Weitere Hilfsmittel

Gebräuchlich sind neben diesen am häufigsten verwendeten Hilfsmittel  im Yoga auch

  • feste Schaumstoffplatten als Unterlage für den Schulterstand,
  • Augensäckchen, zur Unterstützung der Schlussentspannung, gerne mit duftenden Beigaben,
  • Sandsäcke, zur Beschwerung von Körperteilen, um das Loslassen zu erleichtern,
  • feste Holzlatten zur Unterstützung der Fersen oder als Hilfsmittel in Partnerübungen,
  • Seile, um Raum in den Gelenken zu schaffen, für Umkehrhaltungen oder Partnerübungen,
  • und nicht zu vergessen: eine freie Wand!

Bezugsadressen - eine Auswahl

  • Bausinger (www.bausinger.de) ist eine deutsche Yogamanufaktur, die auf gute Materialien und gute Arbeitsbedingungen achtet. Ihr bekommt hier mit Eingabe dieses Codes: YL_ICUFMM auch Prozente.
  • Die Yogamanufaktur (www.yogamanufaktur.de) ist mit einer sehr guten, breiten Auswahl auf den Yogasana- oder Iyengaryogastil ausgerichtet Hier spiegelt sich die Erfahrung des Betreibers, eines erfahrenen Yogasana-Lehrers, wider.
  • Bodynova (www.bodynova.de) kommen ursprünglich aus dem Praxisbedarf, z.B.  für Physiotherapiepraxen, und bieten nun eine qualitativ hochwertige Auswahl an Yogabedarf in einem guten Preis-Leistungsverhältnis an. Ermäßigungen sind hier möglich, wenn ihr über Yoga-Schritte eine Sammelbestellung machen möchtet, sprecht mich an.
  • Qualitativ hochwertige Yogabolster (www.yogabolster.de)werden ebenfalls von einer Yogalehrerin, Ute Marek, vertrieben. Hier gibt es Bolster mit schönen, in einer indischen Manufaktur erstellten Stoffen.
    Sie sind mit Kapok gefüllt und es gibt auch Überlängen für große Menschen. Ihr bekommt bei Eingabe dieses Codes Prozente:
    C72B50


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